Reisebericht Segeltörn Balearen September 2008
Reisebericht Balearen
Hasslocher Yachtensegler auf Erfolgskurs
Ausbildung und Erfahrung unumgänglich für den Skipper
Seit mehr als 20 Jahren wird beim TV Hassloch gesegelt. Und von Beginn an bis heute erfährt der Segelsport im Hasslocher Traditionsverein einen regen Zuspruch. Gerade in den letzten zwei Jahren sind die Mitgliederzahlen wieder deutlich angewachsen. Die Abteilung zählt heute mehr als 60 aktive Mitglieder. Dazu kommen noch jene TVH-Mitglieder aus den anderen Abteilungen, die oft am Segelprogramm spontan teilnehmen. Mit den Worten „Wir schieben keine Flaute, sondern segeln hoch am Wind“ beschreibt der TVH- Chef Manfred Höll in blumiger Segelsprache die aktuelle Lage. Die Gründe dafür sieht er vor allen Dingen in der Faszination dieser Sportart, die stets mit der Natur eine einzigartige Symbiose einzugehen vermag. Die Hasslocher treibt es gerne an neue Uferküsten und in versteckte Buchten, die dem Landtouristen verborgen bleiben. Von diesen Ankerplätzen aus erfolgt dann stets ein im Programm enthaltener kultureller Teil. So beinhalten Segeltörns neben dem sportlichen Erlebnis auch immer etwas Bleibendes für die Sinne und die Erinnerung Aber auch der Spaß kommt nicht zu kurz. Über eine Insel mit dem Jeep oder Roller zu brausen oder einem Stopp in einer der Hafenschänken gehören ebenfalls zum Beiprogramm. In erster Linie steht aber die Freude, in bester Gesellschaft mit Wind, Sonne und Freunden unterwegs zu sein.. So wird es auch sein, wenn die Hasslocher mit mehreren Yachten im Mittelmeer und 2010 in der Karibik an den Start gehen und Insel für Insel ansteuern.
Ein kräftiger Wind, der sich zum Sturm entwickelt, kann er mitunter auch dafür sorgen, dass die Crew mit allen Kräften gefordert ist. Gerade die frisch von den Balearen heimgekehrten Skipper Markus Höll und Frank Mattivi können davon ein Lied singen. Mit zwei modernen Yachten und insgesamt 12 Besatzungsmitgliedern waren sie im Revier der Balearen unterwegs. Statt der geplanten Badestopps sind sie in einen Sturm geraten, der sie mitten auf See aus heiterem Himmel überraschte. Die beiden Crews hatten sich schnell aus den Augen verloren und auf jeder Yacht waren besonders die Skipper gefordert. Über Stunden an mehreren mussten sie gegen die raue See ihre Tauglichkeit unter Beweis stellen. Aber auch die Besatzungen waren gefordert, um die ihnen zugewiesenen Aufgaben in Fahrt durch hohe Wellenberge und bei schlechter Sicht zu erfüllen. Aber schließlich gewährte Poseidon auch schöne Stunden in der Gemeinschaft an Bord und sorgte für eine sichere Rückkehr in den Zielhafen Porto Pollensa auf Mallorca.
Die bei Sturm und hoher See erforderlichen seemännischen Aufgaben und Sicherheitsmaßnahmen stehen zwar in jedem Handbuch, doch das nutzt wenig, wenn die Erfahrung im Umgang mit Schiff und Mannschaft fehlt. Da hilft nur die praktische Erfahrung und die gewinnen die die frischgebackenen Skippern nicht allein durch gefahrene Seemeilen, sondern durch Berichte, Erfahrungsaustausch und die Zahl an bestandenen Fällen, die besondere Maßnahmen erfordern, betont der Profi Kapitän Bernd Schwab. In seiner Eigenschaft als Ausbilder legt er aber auch Wert auf das theoretische Wissen, das zum Erwerb der unterschiedlichen amtlichen Abschlussqualifikationen notwendig ist. Neben den jährlichen Segeltörns ist die Segelausbildung beim TV Hassloch ein weiter Punkt für deren Erfolgskurs. In den letzten drei Jahren haben insgesamt 42 Personen, meist Jungendliche, an den Kursen in Theorie und Praxis teilgenommen. Der Abschlusserfolg bei den Prüfungen des Deutschen Yacht- und Segelverbandes war 100 %. In erster Linie ist dieser Erfolg natürlich am jeweiligen Probanten festzumachen. Aber Kapitän Schwab spart den Anteil des Ausbildungsteams nicht aus. Wir haben Ausbilder eingesetzt, die Segler sind und auch über pädagogische Erfahrung verfügen. Zudem stützt sich der Kursunterricht auf den Einsatz moderner Medien, die in der Lage sind, Theorie anschaulich zu vermitteln. Im November beginnen wieder neue Kurse für den amtlichen Sportbootführerschein See und für den Führerschein, der für das Befahren der Binnengewässer zwingend vorgeschrieben ist. Bei einem Informationsabend am kommenden 5. November um 19 Uhr in der Fachhochschule in Rüsselsheim sollen alle Fragen rund um die Ausbildung beantwortet werden.
Das Bild zeigt die TVH- Skipper Frank Mattivi und Markus Höll inmitten ihrer Crewmitglieder beim letzten TVH- Törn im Hafen von Porto Pollensa auf Mallorca.
